Gedichte

Trauer heißt Lieben?

Liebe war schon immer!
Die Trauer macht uns nur bewusst wie sehr man liebt, was man verloren hat. Trauer bleibt und aus Wut und Warum wird irgendwann einmal Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit…

Wie jedes Jahr,
am zweiten Sonntag im Dezember,
kommen wir hier zusammen
wo eigentlich keiner sein will.

Von Jahr zu Jahr
werden es mehr,
den alle sind dabei,
nur Euer Platz bleibt immer leer.

Ein Auge lacht, ein Auge weint,
wie ein Film ziehen die Erinnerungen vorbei,
ziehen an uns vorbei.

Es tut überall weh, überall dort wo ihr jetzt fehlt.
Ihr fehlt uns, Ihr fehlt uns hier so sehr…
Wir können euch immer noch sehen, noch immer hören, wohin wir auch gehen.
Ihr fehlt uns, Ihr fehlt uns so sehr…

Wir denken zurück,
da war so viel Wärme, so viel Licht,
so viel Liebe in Eurem Blick.

Die Zeit vergeht
wir hoffen nur, es geht Euch gut,
wo auch immer Ihr jetzt seid.

Das Licht ist aus, die Bilder bleiben.
Ganz tief in unseren Herzen,
sind sie verankert.

Es tut überall weh, überall dort wo Ihr jetzt fehlt.
Ihr fehlt uns, Ihr fehlt hier so sehr
Wir können euch immer noch sehen, noch immer hören, wohin wir auch gehen.
Ihr fehlt uns, Ihr fehlt uns so sehr…

Wir sehen Euch im Spiegel, wir sehen Euch in uns.
Und dann fühlt es sich so an als wärt Ihr immer noch hier.
Ihr fehlt uns…

– Birgit Konrad – Gottesdienst vom 11.12.2016

IRGENDWANN

Wenn ich eines Tages gehen muss,
tue ich das nicht wirklich.
Du kannst mich dann nur nicht mehr sehen,
nicht mehr berühren,
aber ich werd immer da sein, egal wo du bist.
Werd der Wind sein, der zärtlich deine Haut berührt,
der Regenbogen am Hoirzont, der dir die schönsten Farben schenkt,
die Sonne, die dich wärmt und mit dir lacht,
der Duft von Sommer, den du einatmest,
die Erde auf der du gehst,
die Nacht, in der ich für dich die Sterne erstrahlen lasse,
der Tag, der dir tausend Überraschungen bringt,
die Hoffnung, die dich trägt, wenn du traurig bist,
dieses Gefühl was in dir ist,
wenn du glücklich bist.
Du kannst mit mir reden, ich werde dich immer hören
oder einfach weinen,
dann nehm ich dich in meinen Arm
und du wirst dich frei fühlen.
Ich werde über deinen Schlaf wachen
und dir wundervolle Träume schenken.
Du brauchst keine Angst haben,
wenn du daran glaubst.
Du bist niemals allein,
weil ich immer da sein werde,
wenn Du an mich denkst,
so wie ich an dich
Ich liebe dich.

– Gottesdienst vom 13.12.2015

 

WARUM

Das Wunder des Lebens grad begann,
die Welt zu erobern mit kindlichem Charme

Kinder, Ihr wart doch noch so jung

Wunderschön und liebenswert,
Euer Antlitz nie mehr wiederkehrt

Was uns bleibt, ist die Erinnerung

Doch dieser große Schmerz niemals wird vergehn
Wann, unsere gelibten Kinder, werden wir Euch wieder sehn?

Tränen weinen wir Tag und Nacht,
unser Herz nie mehr wieder lacht

Was uns bleibt, ist Erinnerung

Wie schnell die Zeit vergeht,
die Welt sich einfach weiter dreht

Liebe Kinder, ach Ihr fehlt uns so

Weiter leben fällt so schwer, ohne Euch ist unser Herz so leer
Eine Frage stellt sich uns, doch ein jeder bleibt hier stumm

Eine Antwort gibt es nicht,
auf das qualvolle WARUM

Kinder, Ihr wart doch noch so jung

Das ist auch was uns so quält
und die Welt sich einfach weiter dreht

Was uns bleibt ist die Erinnerung
und wir müssen Leben mit diesem WARUM

(Nach Vorlage von Green Day „Wake Me Up When September Ends“)
– Gottesdienst vom 14.12.2014

 

Wenn dein Kind stirbt,
bekommst du lebenslänglich,
ohne jemals etwas verbrochen zu haben.
Ohne Aussicht auf Begnadigung,
ohne Freigang, ohne Hafterleichterung.
Lebenslänglich trauern,
lebenslänglich unstillbare Sehnsucht,
lebenslänglich ein Meer aus Tränen,
lebenslänglich die quälende Frage
nach dem „Warum?“,
lebensläng unter Unverständnis
der Mensch leiden, der Zukunft beraubt.
Irgendwann richtest du dich ein
In deinem Gefängnis.
Manchmal fühlst du sich sogar wohl,
kannst lachen, dich freuen.
Du denkst du hast dich befreit,
doch dann ist da ein Lied, ein Wort,
ein Ort, ein Mensch auf der Straße
der deinem Kind sehr ähnlich sieht
uns es wird dir wieder klar:
Du hast lebenslänglich,
ohne jemals etwas verbrochen zu haben.